Was sich mir überhaupt nicht erschließt ist die Adapter-Logik bei Sony. Es gibt den LA-EA4 und den LA-EA5.
Der LA-EA4 ist der größere von beiden und hat einen SLT-Spiegel eingebaut, er unterstützt Phasenautofokus für A-Mount Objektive mit und auch ohne eingebauten Autofokusmotor. Augenautofokus oder Tracking kann er gar nicht, und man hat nur die zentralen AF-Sensoren zur Verfügung. Vermutlich ist das schlussendlich die AF-Baugruppe aus einer älteren Sony DSLR. Und wegen des halbdurchlässigen Spiegels verliert man 1/3 des Lichts. Das ist heute nicht mehr so dramatisch wie früher, da das Rauschverhalten viel besser geworden ist, aber doof ist es trotzdem.
Da er seine eigene Autofokus-Technik hat und nicht die von der Kamera nutzt, kann man sich dort diese Back-Fokus-Probleme einfangen. Deswegen unterstützten einige E-Mount Kameras noch das dafür notwendige Micro-Alignment.
Der LA-EA5 ist genauso dick, aber viel leichter und kleiner, da er innen quasi leer ist und auch diesen Klotz unten dran nicht hat.
Der LA-EA5 unterstützt sowohl den Phasen- als auch den Kontrasterkennungs-Autofokus und nutzt die in der Kamera vorhandene Autofokus-Technik. Er hat auch keine Probleme mit Back-Fokus etc. mehr, da die Fokus-Messung direkt auf dem Sensor stattfindet. Da er keine optischen Elemente hat, kann er den Bildeindruck des Objektives nicht verändern (weder positiv noch negativ). Und Licht schluckt er auch nicht.
Er unterstützt an allen Alphas den Phasenautofokus für A-Mount Objektive mit eingebauten Autofokusmotoren. Viele Objektive haben aber keinen eigenen Motor, sondern werden vom Motor im Gehäuse über eine Stange im Bajonett angetrieben. Solch ein Motor ist im Adapter eingebaut, aber er funktioniert nur an wenigen Gehäuse-Modellen; warum auch immer. Das kann doch eigentlich nur ein SW-Problem sein. Wenn der AF denn funktioniert, hat man dafür auch Augenautofokus was die alten A-Mount Kameras natürlich nie konnten. An der A7C Mark 1 funktioniert der Stangenantrieb nicht, aber Objektive mit eingebautem Motor arbeiten einwandfrei.
An einem aktuellen Alpha-Modell gibt es dann alles: Autofokus mit jedem Objektiv-Antrieb (SSM, SAM und Stange), Augenautofokus, alle AF-Sensoren die die Kamera hat, …
Und mit der A7CM1 gibt es nur manuellen Fokus, denn das Minolta 85 mm hat keinen eingebauten Motor.
Klemmt man den LA-EA4 hingegen an eine neue Kamera ran, geht der Autofokus überhaupt nicht. Egal welche Antriebstechnik das Objektiv hat. Wieso das denn nun?
Für einige Objektive kann man die Objektivkorrekturen in der Kamera anschalten, für einige nicht.
Da die Objektiv-Kennung aber in die Datei reingeschrieben wird, kann der RAW-Konverter dann doch wieder mit Profilen aushelfen. Capture One z.B. hat Profile für einige meiner A-Mount Objektive:
- 70-200mm F2.8 G (SAL70200G)
- Zeiss Vario-Sonnar T* 24-70mm F2.8 ZA SSM (SAL2470Z)
- 16mm F2.8 Fisheye (SAL16F28)
- 50mm F1.4 (SAL50F14)
Das SAL16F28 ist das umbenannte Minolta 16 mm Fisheye, was der Adapter überhaupt nicht unterscheidet.
Mein altes Minolta-Objektiv wird von C1 als Sony-Objektiv erkannt und führt dann zum richtigen Profil:
Für das Minolta 85mm 1,4 GD hat C1 kein Profil, vermutlich da Sony dieses nie vertrieben hat, denn dieses wurde durch ein Zeiss-Objektiv ersetzt: